Personalblog Public Affairs

aktueller Informationsdienst für Personalentscheider und Personalexperten aus Public Affairs-Agenturen

Deutscher PR-Preis 2010: Joachim Gauck

Joachim Gauck erhält den „Internationalen Deutschen PR-Preis 2010“, die höchste PR-Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Der Theologe, Bürgerrechtler und ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR („Gauck-Behörde“) wird am 17. September in Wiesbaden von der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) als „Kommunikator des Jahres 2010“ ausgezeichnet.
„Dr. Joachim Gauck verleiht mit höchstem persönlichem Einsatz, mit unerschütterlichem Mut und unermüdlichem Engagement der Demokratie, der Freiheit und der persönlichen Selbstbestimmung und Verantwortung seine Stimme“, begründet DPRG-Präsident Ulrich Nies die einstimmige Wahl des 70-jährigen Bürgerrechtlers. „Durch seine mitreißenden Predigten hat Dr. Joachim Gauck der demokratischen und gewaltfreien Wende in der ehemaligen DDR den Weg geebnet. Seine Überzeugungen haben die Menschen mitgerissen und zu einem überwältigenden Veränderungsprozess beflügelt. Als Leiter der gleichnamigen Gauck-Behörde hat er beharrlich und unnachgiebig das Unrecht, das den Menschen durch das Staatssicherheitssystem zugefügt worden war, offen gelegt. Bis heute ist der Wert der Freiheit sein unabänderliches, vielfach publiziertes und öffentlich vertretenes Konzept geblieben.“
Joachim Gauck wurde am 24. Januar 1940 in Rostock geboren. Seinen ursprünglichen Berufswunsch als Journalist konnte Gauck wegen seiner schon frühen kritischen Einstellung zum DDR-Staat nicht verwirklichen. So studierte er Theologie und wurde schließlich Pfarrer in seiner Heimatstadt Rostock. In der Wende-Zeit wurde Gauck zum Sprecher des Neuen Forums in Rostock. Im März 1990 ging er als Abgeordneter in die Volkskammer der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde er zum Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR berufen. Zehn Jahre stand er an der Spitze dieser Bundesbehörde. Seit 2003 ist er Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Die Deutsche Public Relations Gesellschaft vergibt den Titel „Kommunikator des Jahres“ an verdienstvolle Persönlichkeiten außerhalb der PR-Branche. Vorgänger Gaucks waren Klaus Franz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Opel (2009), Franz Kardinal Lehmann, Erzbischof zu Mainz (2008), Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (2007).

Lobbyisten haben einen guten Ruf

Fast die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) findet es „in Ordnung“, dass Lobbyisten in Berlin und Brüssel Interessen von Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen vertreten. Das ist das überraschende Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) mit 1.001 Befragten im Juli 2010. Besonders unter jungen Menschen ist die Akzeptanz hoch: 63 Prozent der Schüler und Studenten finden Lobbyarbeit prinzipiell richtig. Auch unter den 30- bis 44-Jährigen überwiegt die positive Bewertung (53 Prozent). „Das Image von Lobbyisten wandelt sich – weg von der einseitigen Einflussnahme im Hinterzimmer, hin zu professionellen Interessenvertretern, die ihre Expertise in politische Prozesse einbringen“, erklärt Myriam Nauerz, Studiengangleiterin des Masterprogramms „European Public Affairs“ an der DUW.

Den tatsächlichen Einfluss von Interessengruppen auf die Politik schätzt jeder dritte Befragte als „zu gering“ ein. Auch hier vollzieht sich ein Wandel: Die meisten Über-60-Jährigen bewerten den Einfluss von Interessengruppen auf die Politik als zu hoch. Anders sieht es bei den 18- bis 29-Jährigen aus: 36 Prozent sind der Meinung, ihr Einfluss müsse zunehmen, nur 31 Prozent findet den Einfluss zu hoch. „Demokratie braucht Verfahren, mit denen sich Interessengruppen außerhalb von Parteien Gehör verschaffen können – darunter zunehmend auch Organisationen für Menschenrechte, Gesundheit, Umwelt- oder Verbraucherschutz“, sagt Prof. Peter Filzmaier, wissenschaftlicher Leiter des Studiengangs „European Public Affairs“ an der DUW. „Die Diskussionen um Korruption und schwarze Schafe allerdings zeigen, dass mehr Transparenz in der Lobbyarbeit nötig ist. Vor allem bedarf es klarer Regeln, was Lobbyisten als Qualifikation können sollen und in ihrer Arbeit machen dürfen.“

In Deutschland fordern Initiativen und Parteien zurzeit ein Pflichtregister für Lobbyisten. Vorbild sind die USA, wo jeder Lobbyist sein Budget, Auftraggeber und Themen offenlegen muss. Der Eintrag in die öffentliche Liste des Deutschen Bundestages ist bislang freiwillig – ebenso in Brüssel. Dort genießen seit einer Transparenz-Initiative jedoch registrierte Interessenvertreter Vorteile, etwa den vereinfachten Eintritt zu Parlamentsgebäuden per Chip-Karte. Dafür unterschreiben sie einen Verhaltenskodex. „Interessenvertreter müssen professionell handeln und das nach klaren Regeln“, so Filzmaier. „Eine wissenschaftliche Ausbildung ist die beste Grundlage dafür.“ Waren Lobbyisten früher Quereinsteiger, so entwickeln heute Hochschulen wie die Deutsche Universität für Weiterbildung spezialisierte Masterprogramme für dieses Berufsfeld.

Lobbyisten vertreten Interessen nicht nur mittels Gespräch, Positionspapier oder Medienarbeit. Einen bedeutenden Part nimmt auch die Beobachtung europapolitischer Entwicklungen ein. Damit verschaffen sie ihrer Organisation einen Informationsvorsprung, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Ausschreibung des Politikawards 2010 eröffnet

Das Fachmagazin politik&kommmunikation (p&k) vergibt jedes Jahr einen Politikaward für herausragende Leistungen der politischen Kommunikation. Bis zum 8. Oktober können sich Agenturen und Unternehmen, politische Institutionen und Parteien, Verbände und NGOs sowie Stiftungen und Einzelpersonen, die im Bereich der politischen Kommunikation tätig sind um den Politikaward 2010, die renommierteste Auszeichnung der politischen Kommunikation, bewerben.

Eine unabhängige Jury entscheidet anhand eines Kriterienkataloges, den p&k in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Politikberatung (degepol) erstellt hat, wer den Preis erhält. Die Kriterien zu Beurteilung erfassen die Innovation, Kreation, Strategie und Integration der Kommunikationsinstrumente, Botschaften und Zielgruppenansprache und Ergebnis und Effizienz eines Vorschlages.

Am 25. November werden dann die herausragenden und zukunftsweisendsten Kampagnen im TIPI am Kanzleramt ausgezeichnet.

Alle Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen sind auf http://www.politikaward.de zu finden.

Karrierebarometer PR im „PR-Journal“

Das Karrierebarometer des PR Career Center (PRCC), ein gemeinsamer Service des PR Career Centers (www.pr-career-center.com), Düsseldorf und des Internetportals „PR-Journal“, Siegburg, fragt Beschäftigte der PR-Branche mindestens sechs Mal jährlich um ihre Meinung zu Karrierethemen. Themen und Fragen werden vom PRCC ausgewählt.
Die Erkenntnisse aus den Befragungen sollen laut PRCC dazu beitragen, insbesondere Young Professionals in der PR-Branche optimal bei ihrer beruflichen Weichenstellung zu unterstützen.

Die erste Umfrage fragt nach dem Image der Top-10-Agenturen aus Pfeffers PR-Ranking 2009. Dabei werden folgende Kriterien abgefragt:
* gutes Aus- und Weiterbildungsangebot
* gutes Gehalt
* gutes Arbeitsklima
* sicheren Arbeitsplatz
* gute Aufstiegsmöglichkeiten
* nichts von dem Genannten

Die erste Umfrage ist unter folgender Adresse nachzulesen: http://karrierebarometer.pr-journal.de/index.php?sid=36994%E2%8C%A9=de.

Gunnar Bender zu „Der Lobbyist als Medium“

Der Berater als Mikro-Medienunternehmen seiner selbst. Ein kleines Gunnar-Bender-Seminar über “digital public affairs” und digitale Mobilisierung.
Download unter: http://carta.info/30357

degepol gibt Antworten auf die Frage: „Was ist Politikberatung?“

Mit der überarbeiteten und erweiterten Neuauflage 2010 gibt die Deutsche Gesellschaft für Politikberatung einen Einblick in die Arbeitsweise eines Politikberaters, die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder, das Selbstverständnis der de’ge’pol als Berufsverband und die Positionen der de’ge’pol zu Transparenz und Qualität in der Politikberatung.
Zum kostenlosen Download:
http://www.degepol.de/grundlagendokumente/downloads/was_ist_politikberatung

„Sommer Symposium“ am 4. September in Düsseldorf

m 4. September treffen Ein- und Aufsteiger in der PR-Branche wieder auf erfahrene Top Professionals. Dann findet erneut das „Sommer Symposium“ des PR Career Centers statt – diesmal in der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) in Düsseldorf. Erfolgreiche Premiere feierte der Karrierekongress für Young Professionals und Studenten vergangenen Sommer in Frankfurt am Main.
In Vorträgen, Podiumsdiskussionen und lockeren Pausengesprächen geben PR-Profis hilfreiche Einblicke in ihre eigene berufliche Entwicklung und beziehen Stellung zu aktuellen Karrierefragen. Mit dabei sind u. a. Alexander Güttler (Präsident der Gesellschaft Public Relations Agenturen GPRA), Stefan Keuchel (Pressesprecher bei Google) und Ulrich Schuhmann (Geschäftsführer Schuhmann Personalberatung). Gemeinsam mit weiteren Top Professionals diskutieren sie zu Themen wie „Das Internet: Karrierebooster oder -falle?“ oder „Zurück aus der Krise!? Welche Spielregeln jetzt den Markt bestimmen“.
Highlight Karrierecoachings. Höhepunkt der Veranstaltung waren 2009 für viele berufstätige Young Professionals die individuellen Karrierecoachings. Auch in diesem Jahr wird es wieder die beliebten Vier-Augen-Gespräche mit erfahrenen Personalentscheidern und Business Coaches geben. PR-Aufsteiger können in den halbstündigen Coachings alle Fragen stellen, die ihnen zu ihrer ganz persönlichen beruflichen Weichenstellung unter den Nägeln brennen. Beim abendlichen Networking gibt es dann die Gelegenheit zum Auf- und Ausbau des eigenen Netzwerks – im Gespräch mit Top-Profis und mit Gleichgesinnten.
Die Teilnahmegebühr für die Veranstaltung (inklusive aller Getränke und Lunch-Buffet) beträgt netto 245 Euro für Berufstätige (165 mit Ermäßigung) und 75 Euro für Studenten (55 mit Ermäßigung). Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter http://www.sommer-symposium.de

Initiative für ethische Regeln

Germanwatch und das Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Cora, wollen verbindliche Ethikregeln für europäische Firmen durchsetzen. „Vor allem in Entwicklungsländern verhalten sich Unternehmen oft inakzeptabel: Sie beuten Kinder aus, missachten Arbeitsrecht oder verseuchen das Trinkwasser“,heißt es auf der Webseite der Kampagne „Rechte für Menschen – Regeln für Unternehmen“. Bis Ende des Jahres wollen die Initiatoren europaweit mehr als 100.000 Unterschriften sammeln und sie den Staats- und Regierungschefs der EU und der EU-Kommission übergeben.

UK plant Lobbyregister

Die neue britische Regierung möchte ein gesetzliches Lobbyregister einführen. „Wir werden Lobbying durch die Einführung eines gesetzlichen Registers aller Lobbyisten regulieren und so eine größere Transparenz herstellen“, haben sich Konservative und Liberaldemokraten ins Koalitionsprogramm geschrieben. Dadurch sollen wirtschaftlich-politische Doppelidentitäten überprüfbarer werden. Außerdem hofft die Regierung, dass dadurch die Politikverdrossenheit der Briten sinkt. Denn dieses rühre auch von den vielen politischen Skandalen im Land. Lobby-Control und die Alliance for Lobbying Transparency sehen in einem verbindlichen Register erste Schritte in Richtung transparenter Interessenvertretung.

GWA Forum Public Relations konstituierte sich

Das GWA Forum Public Relations hat sich am 15. Juni konstituiert. Bei der Gründungsversammlung am Frankfurter Flughafen waren Ulrike Aretz (cpz Ogilvy Public Relations), Klaus Peter Betz (ecomBETZ PR GmbH) und Jochen Eberle (Eberle Werbeagentur), Karen Breitenbücher (Young & Rubicam), Dr. Cornelia Eistentein (Agenta), Wolfgang Kreuter (Euro RSCG ABC), Astrid von Rudloff (Weber Shandwick), Silke Schrader (WEFRA PR), und Martin Süßmuth (Die Crew) anwesend. Als Initiatorin wird Stefanie Wagner-Fuhs (SapientNitro), GWA Vorstand, die Rolle der Sprecherin des neuen GWA Forums übernehmen.
In einer gemeinsamen Diskussion wurden relevante Handlungsfelder für die Arbeit des jungen Forums zusammengetragen. Der Kreis einigte sich darauf, zunächst die folgenden Themen in Angriff zu nehmen:
1. Die Ethik der Kapitalisierung von sozialen Beziehungen
2. Informationskaskaden als Nachfolgemodell des Agenda Setting
3. Prozessanforderungen – Zukunftsfähige Modelle für die Arbeitsorganisation in Unternehmen und bei Agenturen.
Weitere Infos: http://www.gwa.de